Fest versprochen: NICHTS kommt raus beim G 20

Eins ist sicher beim G 20-Gipfel, demnächst in Hamburg: wieder einmal kommt NICHTS raus.

Was für ein Treffen! So viele Menschen! So viele schöne Menschen (nicht nur Macron)! So viele hässliche Menschen (bei weitem nicht nur Trump)! So wenig gute Menschen (wie... äh, äh, wie...). So viele andere! So viele vielversprechende. So viele viel Versprechende. So viele nichts davon Haltende. So wenige NICHTS in Händen Haltende.

Aber NICHTS kommt raus. Versprochen. NICHTS lässt sich nicht verbergen. Auch die Kosten für den Gipfel nicht. Geschätzt: 130 Millionen (Hamburger Abendblatt). Ich schätze das nicht - es wird bestimmt teurer. Wir könnten sagen: das ist eben der Gipfel. Aber das ist er noch nicht. Bis 2021 wird der Herr Schäuble 54 Milliarden zusätzlich einnehmen (nicht privat, da ist es vermutlich weniger). Das sind 54.000 Millionen. Davon sollen der Bundeswehr 20 Milliarden zugeschossen werden, pro Jahr. Das sind 20.000 Millionen. Sagt die Kanzlerin dem Herrn NATO zu. Hallo Frau Merkel! Das sind etwa 54 Millionen pro Tag. Oder 2,25 Millionen - pro Stunde.

Daran gemessen ist der G 20-Gipfel ja doch echt preiswert! Für diesen Betrag könnte man rund 150 solcher Gipfel veranstalten. Man könnte aber auch... äh, äh - also ich kann jetzt nicht weiterrechnen. Sie wahrscheinlich auch nicht. Wir haben nicht die Zeit dafür. Wir müssen arbeiten. Wir müssen Geld verdienen. Man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie viel man arbeiten muss, um auf 2,25 Millionen Stundenlohn zu kommen. Gut, da gehen dann noch die Steuern ab. Wenn man kein Konto auf Mauritius hat oder wohin sonst der Tipp kommt von Jean-Claude Juncker. Oder all den anderen. Aber über die Runden kommen würde ich schon. Meine Rente reicht hinten und vorne nicht. Zum Glück hat mir der Rentenexperte Bernd (oder Björn?) Raffelhüschen im heute-journal heute (26.6.17) vorgerechnet, dass ich, richtig betrachtet,, quasi Millionär bin. Und dass es den Rentnern auch 2030 noch prima gehen wird, ganz anders als diese blöde Bertelsmann-Studie rumbarmt. Es geht doch nichts über Experten. Das habe ich schon immer gesagt: siehe NICHTS vom 25. Februar über Experten).

Also Schluss für heute. Nochmal: beim G 20-Gipfel kommt wieder NICHTS raus. Vielleicht auch schon vorher. Etwas Neues für NICHTS und wieder NICHTS gibt es ja täglich.

Wer NICHTS will…

Um genau zu sein: "Wer nichts will, als die Wahrheit zu sagen, steht außerhalb des politischen Kampfes (...)". Ein Zitat von Hannah Arendt. Ich habe es gefunden in einem Artikel in den neuesten "Blättern", Ausgabe 6/17 (siehe Links). Es ist enthalten in dem lesens- und nachdenkenswerten Artikel "Die Lüge als System" von Antonia Grunenberg.

Da ich gerade bei ausgeprägten politischen Kernsätzen bin, komme ich auch auf den kürzlich gestorbenen Alt-Ex-Kanzler Helmut Kohl. Keine Angst: kein Nachruf. Die Millionen Würdigungen, fast alle weihrauchumwallt mit der gleichen Ehrfurcht und den gleichen Formulierungen vorgetragen, während seine durchaus vorhandenen Irrtümer, Versäumnisse und manchmal schon ziemlich bösen Verfehlungen als negligeable kleine, putzige Dummheiterchen schamhaft kaum erwähnt wurden - das  will und könnte ich nicht überbieten. Ich kann und will auch mal nicht NICHTS, sondern zwei Sätze des oft auch so genannten "Pfälzers" aus drohender Mit-Beerdigung retten. Erneut keine Angst! Nur zwei von Tausenden.

1. "Die Wirklichkeit ist leider anders als die Realität". Wieder einmal erweist sich hierin, dass Helmut Kohl nicht nur über einen scharfen Blick auf seine Gegenwart gebot, sondern auch die Zukunft sehr klar vorhergesehen hat. Beschreibt dieser Satz nicht einfach und umfassend den gegenwärtigen US-Präsidenten und dessen Politik, präziser kaum möglich? Kohls Zeitgenossen - und ich schließe mich da leicht verschämt mit ein - haben sich darüber mokiert und das Zitat als einen weiteren Beweis angesehen für das simple Denken, das aus der "Birne" kam. Irrtum! Mindestens ebenso richtig wird da die Gegenwart 2017 beschrieben wie im oben zitierten Satz von Hannah Arendt. Heute aber heißt das zeitgemäß modern "Fake-News" oder "Gegenwirklichkeit". Na und? Ich habe nur NICHTS dagegen.
Eine weitere sehr schöne Beobachtung des Verschiedenen:

2. "Entscheidend ist, was hinten rauskommt". Genau das ist es ja oft! Aber nicht einmal ich bringe es so leicht fertig, das inzwischen so sozialgängige deutsche Unflatbezeichnungswort niederzutippen (Helmut Schmidt hat es seinerzeit in den Bundestag hineingeführt). Dass Helmut Kohl so viel Feingefühl besaß, das so wahrhaft elegant zu umschreiben, rechne ich ihm hoch an. Und er hat ja so Recht! Selbst bei ihm war das ganz oft entscheidend! Irgendwie unnatürlich war allerdings, dass das bei ihm durchaus auch vorn oben rauskam, viel zu oft gar nicht wahrgenommen. Und wieder fällt einem doch Donald Trump ein! Neinnn! Nicht weil ich die beiden vergleichen will! Der gegenwärtige US-Präsident ist einfach unvergleichlich. Es geht nur erneut um die Beschreibung seiner Politik, die in diesem Kohlsatz unvergleichlich formuliert ist.
Kurz: nach diesen beiden Zitaten schon kann und darf ich feststellen, dass er unvergessen bleiben wird und eingegangen ist auch in die Geshishte. Glückwunsch!

Da ich gerade dabei bin: eine weitere sehr schöne Beobachtung, die ganz viel über die Gegenwart aussagt, ist folgende:

Hier links der Expolitiker Steinbrück...

            
                     ...und hier der Ex-Komiker Beppe Grillo 

Früher, als ich noch Kabarett gemacht habe, waren meine Mitwirkenden und ich der Meinung, Satiren seien ein Stück Politik; sie wirkten, so dachten wir, auf unser Publikum, beeinflussten dessen Denken und dann auch seine Wahlentscheidung. Ob das überhaupt je zutraf, lasse ich mal dahingestellt (wohingestellt eigentlich?).
Eine wunderschöne Entwicklung hat inzwischen stattgefunden: Politik und Politiker sind ein Stück Satire geworden. Freiwillig! Bewusst! Schon seit längerem war zu beobachten, dass weit bessere satirische Äußerungen und Verhaltensweisen als selbst von qualifizierten Komikern von Politikern kommen. Andererseits erhält das Politiker-Establishment laufend Zuwachs an Komikern: Beppe Grillo eben, vorher schon Berlussolini oder bei uns der Seehofer. Diese Entwicklung nimmt zu und setzt sich fort. Folgerichtige Konsequenz: da gibt es ein Medienunternehmen spanischer Sprache in den USA namens Univision Communications und da gibt es eine Satirezeitschrift namens THE ONION, in einigen Teilstaaten gedruckt, aber hauptsächlich im Internet verbreitet. Von der haben die Manager von Univision Communications einen Anteil von 40 % gekauft, Schätzpreis 200 Millionen Dollar. Begründung: "Die jungen Leute entscheiden sich auf Grund von Lachsalven... allein die Ironie erregt noch Aufmerksamkeit, z.B. bei dem Weg der Kandidaten zum Weißen Haus." Und bei dem Weg eines Kandidaten zum Kanzleramt der Bundesrepublik Deutschland. Es gilt also die Feststellung: Die Politik ist komisch und das Komische ist politisch.

Das ist übrigens auch die Weiterentwicklung einer Polit-Theorie der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ich habe sie in meinem letzten Bühnenprogramm EIN ALTER IM HEIM im Jahr 2001 erläutert. Hier die entsprechende Passage. (mehr davon und vor allem sehr viele Lieder aus verschiedenen Zeiten auf der CD LIEDER ZUM LAUF DER ZEIT)

Das Politische und das Private
 Fazit: Wer NICHTS will, wird schon wissen warum.

Und wer NICHTS als Erholung sucht: hier klicken.

NICHTS beweist die Theorie vom Alter des Homo sapiens

Wichtig! Eilt! Weiter verbreiten! Auch den zitierten Forschern zuschicken!
Tagesschau.de und der Corriere della Sera, das Handelsblatt und der Deutschlandfunk und und und - ein Riesenwirbel um die Meldung, der Homo sapiens sei, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, 300 000 Jahre alt. Große Aufregung auch in den Kommentaren z.B. der tagesschau.de. Am 8. Juni 2017.

Alles Unsinn, alles Propaganda, pure Selbstbeweihräucherung! Meine Beobachtungen, seit Jahren immer neu bewiesen, zeigen es eindeutig und unwiderlegbar: den Homo sapiens gibt es überhaupt noch nicht! Meine Vermutung: der ist erst so in 500 000 Jahren zu erwarten. Wenn überhaupt jemals.

Meine Beobachtungen? Nur ein paar Beispiele: Trump; der IS; Dieter Bohlen; die Behandlung der Frauen auch in scheinbar hoch entwickelten Ländern; das Dschungelcamp; die BILD-Zeitung; Lourdes; die Kirchensteuer; das OLG Münster; der Koran; die Bibel; die AfD; der SUV; der Suff; die SPD; die Klimakatastrophe; der Krieg als Mittel der Politik.
Weitere Beispiele gern auf Anfrage.

Wer jetzt Erholung braucht: hier klicken.

Unzufriedenstellend

Wenn die Bevölkerung eines Landes einen Mann wählt, wegen seiner Wahlversprechen, und dieser Mann hält sie dann, diese Versprechen - was ist das?
Wenn die Mehrheit der Wähler - und der Wählerinnen - einem dummdreisten Macho zujubelt? Einem Rassisten, einem grenzdebilen, ungezogenen Pöbler?
Wenn alle Anstrengungen der Andersdenkenden in diesem Land, der Malerinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen, Philosophinnen (die entsprechenden Männer sind natürlich wie immer mitgemeint), wenn all deren Kritik, deren Gegenargumente, deren Versuche, zu verhindern, was unabwendbar droht, wenn all das nichts, oder zumindest nicht genug - ausrichten? Wenn die Katastrophe absehbar ist, und dann auch eintritt? Wenn nicht nur die Bevölkerung dieses Landes die Folgen erleiden muss, sondern auch die in vielen anderen Ländern? Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? 

Moment, Moment! Also zuerst mal: nicht übertreiben, ja? Kölsch trinken und kölsch denken: et hätt noch emmer joot jejange. Schaut doch mal, wie prächtig es uns geht, uns Deutschen im Jahr 2017; nachdem wir zwei Weltkriege angezettelt und verlosen haben!

Ach ja, damals...! Heute ist alles ganz anders. Wir haben eine voll funktionierende Demokratie. Marktkonform natürlich, das kann ich nicht oft genug betonen. Was soll schon passieren. Schön, nun hat dieser Trump, nach allem, was er sonst noch so geliefert hat, den Ausstieg der USA aus dem Klimaschutz-Abkommen von Paris verkündet. Bitte? Ja, ja, schon richtig: schön ist das überhaupt nicht. Aber unsere Politiker wissen schon, wie sie darauf reagieren müssen.

     

Angela Merkel hat bereits mit schonungsloser Kritik angefangen, schon nach dem G7-Fiasko in Taormina neulich; das war, so sagte sie, "unzufriedenstellend". Das lässt so einiges erwarten, für die Bundestagswahl im Herbst. Da werden alle Parteien entsprechende Beschreibungen finden. Die SPD: "gerechtigkeitsunschaffend". Bündnis90/DIE GRÜNEN: "total ungrün". Die LINKE: "unsozialverträglich". Die AfD, natürlich: "undeutsch". Nur die FDP, ausgewogendst liberal wie einst und neuerdings wieder: "vorschnellverurteilend, nachdenkenswert." Und weiter...
Sorry. Mir bleibt die Satire im Keyboard stecken.


Urlaubsreif? Warum nicht hier!