Achtung: wichtiger Hinweis!

NICHTS hat ein Verfallsdatum wie ein Covid-Test. Heute negativ, kann schon morgen positiv sein. Obwohl: NICHTS ist immer positiv.
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Aktuelle Wintermärchenrealität
Im traurigen Monat Dezember ist's
die Stimmung wird passend trüber,
die Blätter berichten vom wechselnden Wind
und ich würd so gerne nach Deutschland hinüber 
fahren. 

Daraus wird nun NICHTS. Die Bundesrepublik ist ein Corona-Risiko-Flickenteppich, föderalistisch gestaltet von egozentrierten Politikern. Auch Politikerinnen sind darunter. Mit Weihnachtsplätzchen auf den Augen haben sie erneut einen Lockdown light erschaffen. Eher ist es ein Lack-Down: der Glanz ihrer unverdrossen behaupteten Bewältigung der Pandemie blättert ab. So gut wie den Deutschen, sagen sie unverdrossen immer wieder, geht es doch weltweit keinem Volk! Bitte? Vietnam? 1321 Fälle! 35 Tote – insgesamt? Und in Südkorea, oder Hongkong sieht es ganz ähnlich aus. Na und? Asien. Auch noch Süd-Ost-Asien! Als Vorbild! Wo kämen wir denn da hin!?

Fragen

Schwierig genug für uns, da hin zukommen, wo wir hin wollen. Befinden wir uns gerade in einem Risikogebiet – oder ist dort eines, wohin wir unterwegs sind? Wo tragen die Schüler*innen Masken? In welcher Klasse? Oder sind sie in der Heimschule? Obwohl der Vater im Heimbüro ist, und die Mutter deswegen im Nervenzusammenbruch (Nervous Breakdown sagt man heute). 

Kein Grund für Ängste

Auch unsere Regierungen wissen das. Das meiste zumindest. Aber wir sind ein Volk von individualistigen Menschen. Und deshalb kann man nicht einfach überall dasselbe anordnen. Der eine will ein Heiligabendmitternachtsmessen mit seiner Amateur-Elf, eine andere hat 5 Kinder unter 14 Jahren, die nach wissenschaftlicher Vermutung zu klein sind, um Covid zu bekommen und die Großeltern damit anzustecken. Und warum beginnt der Hausarrest erst bzw. schon um 22 Uhr? Meine Stammkneipe macht normalerweise um 23.50 zu, und weil ich zurzeit überhaupt nicht dort hingehe, ist mir auch 16.45 recht, als verordnetes Schließen. Wenn die Kanzlerin das will. 

Aber all das gilt sowieso nur bis kurz nach Silvester (dieses ohne öffentliche Knallerei, umso lauter wird’s eben privat). Wenn bis dahin die magische Zahl Rt+(x-y)q2 nicht erheblich hinunter gegangen ist, geht nicht nur alles weiter wie gerade jetzt. Dann lassen sich die unter der Verantwortung ächzenden Zuständigen garantiert was richtig Neues einfallen. Von gewöhnlich ziemlich gut unterbelichteten Greisen ist zu erfahren, was das sein könnte:

Alltags-Ganzgesichtsmasken mit Plexiglas-Schlitzen für die Augen (auch im Ehebett Pflicht – wird kontrolliert);
Hygiene: mindestens 5 mal die Hände, zwei mal die Füße waschen (nicht am Tag, pro Woche)
Abstand jetzt 5,35 m (auch im Ehebett Pflicht – wird kontrolliert);Familien mit mehr als zwei Kindern vorübergehende Trennung: Mutter mit der einen Hälfte der Kinder zu ihren Eltern, der Vater mit den anderen zu seinen.
Ansammlungen von mehr als 10 Personen... ach ja, das hatten wir schon.
Gottesdienste mit verschärftem Singeverbot... nein, das hatten wir auch schon
Ausnahmen für alle diese Maßnahmen nur bei Angabe hochtriftiger Gründe (z.B.: keine Lust dazu), bestätigt vom Hausarzt.

Und alles gilt bis zum Ende der Pandemie... äh, nein! Bis Ende Januar. Und danach bis Ende Februar und danach...

Gut so, liebe Kanzlerin, lieber Herr Söder e tutti quanti

Das beruhigt. Das akzeptiert unser Volk, nicht gerade gerne, aber doch im ungebrochenen Vertrauen auf die Weisheit unserer Regierenden. Dass die bisherigen Maßnahmen gerade richtig sind, glauben 50 % der für das ZDF-Politbarometer befragten Bürger*innen. Es waren mal über 80 %. Na gut, was soll's – auch die SPD hatte mal mehr als 16 %. Und was passiert, wenn dieser Trend sich fortsetzt und auch das genannte Vertrauen bei 16 % landet? Also bitte! Keine Panik! Die Kanzlerin und die Ministerpräsident*innen der Bundesländer tun schließlich, was sie können. Was kann man denn mehr erwarten? Das Parlament soll das beschließen? Also, man kann Demokratie auch übertreiben...!

Bitte? Neiinnn!!! Kommen Sie mir jetzt bloß nicht schon wieder mit Vietnam!! Verdammt nochmal! Sind wir vielleicht Ost-Asiaten?? 

Und deshalb:

Im traurigen Monat März wird es sein,
den ich doch so sonnenfroh wähne,
und den ich doch gar nicht genießen kann,
noch immer in Selbst-Quarantäne... 

PS1: 

Gerade war zu erfahren, dass der Herr Schäuble den Mitarbeiter*innen der Bundestagsabgeordneten eine Sonderzahlung zu Weihnachten aufdrängen will: zwischen 200 und 600 €. Grund: "zusätzliche Belastung durch die Corona-Krise". Herr Schäuble! Ich habe auch solche zusätzliche Belastungen!

Außerdem: die bedauernswerten Parlamentarier*innen! Die wissen doch vorn und hinten nicht, wohin mit den 10.083,47 € monatlich. Und was sie bisher noch erhalten, reicht auch nicht für eine angemessene Bezahlung der MitarbeiterInnen.

Zitat aus der Homepage des Deutschen Bundestages:
Abgeordnete können ihre Mandatsaufgaben nicht allein bewältigen. Deshalb stehen ihnen derzeit (Stand 01.03.2020) für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie bei der Erledigung ihrer parlamentarischen Arbeit unterstützen, monatlich 22.436,- Euro zur Verfügung. 

PS2:

Die genannten Regierungen sind auch stets bemüht, zu erwartende Schäden der deutschen Bürger*innen abzumildern und die deutsche Wirtschaft zu stützen und schützen. Die Verteilung der Gelder erfolgt nach eingehender Abwägung und vollster Gerechtigkeit bei den Summen. So erhält beispielsweise die Deutsche Lufthansa 9 Milliarden € (weitere sind vorgesehen). 
Eine selbständige Kabarettistin erhält 0 €, weil in ihrem Antrag zwei Tippfehler waren.