Auch ich… (#MeToo)

…gebe zu, dass ich in meinem langen Leben – mit zunehmendem Alter weniger, aber in der Summe allzu oft – Frauen gegenüber ein Macho-Verhalten gezeigt habe, leider nicht nur verbal. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich kann nur eine Art Wiedergutmachung versuchen, indem ich mich öffentlich dazu bekenne, und meine (Un-)Artgenossen dazu aufrufe, dies auch zu tun. Der aktuelle Fall Weinstein hat zu einem Dammbruch geführt. Es berichten nicht nur unzählige Frauen jeden Alters und aller Gesellschaftsschichten, was sie immer wieder erlebt haben und noch immer ständig neu erleben, von angeblich „harmlosen“ Anzüglichkeiten bis hin zu brutalen Vergewaltigungen. Es melden sich immerhin auch Männer zu Wort, leider in peinlich überschaubarer Zahl, mit dem Eingeständnis entsprechender Verhaltensweisen. Es trompeten aber – in viel, viel größerer Zahl und mit dummdreisten und rotzfrechen Kommentaren – schwanzstolze Testosteronprotze idiotische Rechtfertigungen durch die Medien.

Es ist zu wenig, dazu NICHTS zu machen. Dem, was ich hier sage, öffentlich zuzustimmen, wäre das Mindeste.

4 Gedanken zu „Auch ich… (#MeToo)“

  1. Lieber Eckes, du hast meine volle Unterstützung. Leider wollen oder können viele Kerle das einfach nicht verstehen. Dass sie ihre Testosteronpumpen nicht im Griff haben ist das eine, aber dann sollten sie wenigstens ihre Klappe halten und versuchen, daraus zu lernen. In Sack und Asche gehe ich aber dennoch nicht. Wir sollten endlich anfangen, alle gemeinsam, Männer und Frauen, MENSCHLICH miteinander umzugehen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auch die MACHTFRAGE postuliert. Auch richtig. Aber MACHT – wenn so etwas überhaupt sein muss – muss dann auch völlig neu definiert werden. Es kann nicht darum gehen, dass die männliche Definition von Macht Status Quo wird, nach dem sich alle strecken. Wenn (männliche) MACHT ausschließlich UNTERDÜCKUNG ist, was es quasi heute bedeutet, wäre das fatal und die Gesellschaft nicht weiterbringen. Es hört nie auf, an einer besseren Gesellschaft zu arbeiten. Gerade jetzt ist es nötiger denn je. Ersetzen wir doch MACHT (ich mache, er/sie/es macht, wir machen) zum Beispiel durch BEFÄHIGUNG, die jeder einbringt, um das menschliche Zusammenleben menschlich zu machen. Dann wären wir doch schon ein Stück weiter.

  2. Dazu passt doch wie ein Eingeständnis, dass im gestrigen „Tatort“ (das war der aus Bremen) Stedefreund, alias Oliver Mommsen, mit baumelndem Pimmel zu sehen war. Gab’s das schon mal bei dieser Sonntagabendfamilienunterhaltung zur sog. besten Sendezeit?? Immerhin war Stedefreunds rückwärtige hüllenlose Ansicht recht erfreulich: hochgewachsen und kein Gramm zuviel.

  3. Lieber Ekkes – bei allem Respekt vor Deinen politischen Taten – Dein antimachistisches Schuldbekenntnis hat in meinem Ohr den Charakter jener sozialistischen Geständnispraxis zu sagen: Ich muss zugeben, auch ich habe Fehler gemacht… aber konkreter wurde es bei den Funktionären kaum je. Von mir kann ich sagen: Druck, vor allem psychisch, habe ich auf Frauen ausgeübt mit bedrängender, verzweifelter Liebe. Und bei zwei (Ehe)Frauen durch Verlassen und Scheidung. Aber solch Verhalten können Frauen wohl auch?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert