NICHTS da

Vor kurzem hat Wolfgang Schäuble, der zu seinem Glück nicht wegen Meineids vorbestrafte aktuelle Bundestagspräsident gesagt, die Reichen sollten ihren Reichtum nicht zur Schau stellen. Er fand es auch nicht in Ordnung, dass sich Franck Ribery (das ist irgend so ein Fußballspieler) empörte, weil ihm vorgeworfen wurde, dass er in Dubai ein blattgoldverziertes Steak für 1.200 Euro verzehrt hatte. Er gab es den "Neidern, den Hatern..., die bestimmt durch ein gerissenes Kondom auf die Welt gekommen sind. F***t eure Mütter, eure Großmütter und auch euren Stammbaum." 
Aber zum Glück gibt es ja auch vernünftige Menschen, die das nicht so krass sehen, die haben dem armen Ribery Recht gegeben, zum Beispiel so ein Herr von der FDP.
Recht so! Ein so wichtiger Zeitgenosse wie Monsieur Ribery, der sicherlich durch einen planmäßigen Geschlechtsverkehr zur Welt kam, darf sowas. Und wo kommen wir denn hin, wenn ein Mensch nicht mehr zu dem stehen darf, was für ihn das Wichtigste ist - eben Geld? Und was er damit macht? Menschen von der untersten Sozialebene dürfen doch auch rumposaunen, dass sie unter der Brücke schlafen und ihr Einkommen durch das Sammeln und Einlösen von Flaschenpfand verdienen, oder!?

Außerdem ist der Stolz auf Reichtum ja auch ein Faktor, der international anerkannt wird. So etwa: Europas größter AutobauerEuropas größter Autobauer Volkswagen hat den Gewinn 2018 trotz Belastungen durch Dieselkrise und Abgasskandal gesteigert. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten kletterte auf 17,1 Milliarden Euro, wie die Wolfsburger kürzlich nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilten. Im Vorjahr hatten 17,0 Milliarden zu Buche gestanden. Analysten hatten dieses Mal im Schnitt mit einem etwas niedrigeren Betriebsgewinn gerechnet. Die Rendite lag bei 7,3 (Vorjahr: 7,4) Prozent am oberen Ende der von Volkswagen prognostizierten Spanne von 6,5 bis 7,5 Prozent. Der Konzernumsatz kletterte um 6,3 Milliarden auf 235,8 Milliarden Euro. Darüber freut sich nicht nur der Konzern, auch der frühere Chef Winterkorn, dessen Rente sicherlich auch wieder steigen wird, so dass er nicht mit den paar schäbigen Millionen Abfindung auskommen muss wie bisher.

Und all das kritisiert nicht nur der Herr Schäuble nicht, auch die Frau Bundeskanzlerin Merkel lobt die deutsche Autoindustrie für ihren zur Schau gestellten Reichtum Jahr für Jahr. Und das nicht nur deswegen, weil sie dafür auch immer wieder nette Spenden bekommt.

Die uns regieren sind überhaupt mit guten Beispielen nicht geizig. Da haben doch kürzlich BMW und Mercedes beschlossen, zusammenzuarbeiten, u.a. um mit Künstlicher Intelligenz ihre Modelle der Zukunft attraktiv zu machen. Ich erwarte nun, dass sich in weiterer Kürze auch die Ministerpräsidenten der beiden Bundesländer, Baden-Württemberg und Bayern, diesem Vorbild anschließen. Das heißt, dass der Herr Kretschmann (liebevoll "unser Kretschele" gerufen) und sein Kollege, der Herr Söder ("Franken-Bazi") gemeinsam ein Programm entwickeln, das die Natürliche Dummheit ihrer Wähle*innen auf Dauer festigt.

Erfreulich ist auch, dass die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Frau Klöckner, nicht nur als Weinkönigin vorbildlich ist, sondern auch durch einfache, aber wichtige Hinweise an das deutsche Volk. Gerade denkt sie über einen weiteren Tipp nach: Ich weiß nicht, ob es unsere Mitbürger wissen: Es ist sehr angenehm und wirkt gebildet, wenn man mit Messer und Gabel isst. Ich selbst betreibe das seit ein paar Jahren und bin hoch zufrieden damit.

Ich auch, Frau Klöckner, ich auch!
__________________________________________________
Und ich bleibe natürlich dabei:

Wenn ich früher gesagt habe, 
ich sei Marxist,
habe ich Hass geerntet, Mitleid, Spott.
Heute erlebe ich das Gleiche, wenn ich sage,
ich bin Feminist.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert