NICHTS zu erwarten…

...kann auch mal Spaß machen und ganz erholsam sein. Keine unerfüllbaren Hoffnungen vor sich zu sehen, keine unvermeidlichen Katastrophen. Ganz oft befinden wir uns ja in einer "lose-lose"-Situation ("win-win" ist leider viel seltener), das heißt: was auch kommt, kann uns einfach nicht gefallen. Hillary oder Trump; CDU/CSU oder SPD/Grüne; Sein oder Nichtsein.

Hier aber ist das anders. Bis Anfang April gibt es kein NICHTS. Mag sein, dass in der Welt etwas passiert, das normalerweise eine Reaktion nach sich ziehen würde. Empört; wütend; satirisch; ironisch; spöttisch. Oder deprimiert und mit hilflosem Achselzucken. Zum Beispiel: wenn die SPD (ja, sorry, die schon wieder) bereits viel schneller als zu erwarten vom Schulz-Höhenrausch wieder auf ihr vorher mit großer Mühe erarbeitetes Sonntagsfragenergebnis von 20,2 % käme; Oder wenn Trump (ja, der schon wieder, sorry) überraschenderweise gerade einen neuen gewonnenen Krieg verloren hätte. Oder wenn die Fertigstellung des Berliner Flughafens sich erstaunlicherweise nicht gerade mal wieder um 11 Jahre verzögern würde.

Angesichts solcher Aussichten - und sie sind willkürlich herausgefischt aus dem Riesenteich der Möglichkeiten - kann es doch wie gesagt ganz erholsam sein, für ein paar Wochen einfach mal auf NICHTS warten zu müssen. Und wem das unmöglich zu sein scheint, der kann ja mal wieder so ein bisschen für sich dahingoethen. Wie? Also bitte! Da gibt es doch ganz viel Material in des Dichters Angebot. Natürlich nicht seine berühmte und so anrührend vertonte Vergewaltigungs-Hymne ("Sah ein Knab' ein Röslein stehn..."), sondern mit dem Gedichtelchen "Gefunden". Sie wissen doch:

"Ich ging im Walde so für mich hin
und NICHTS zu suchen, das war mein Sinn."

Mit dem wunderschönen Versprechen, was dem NICHTS bei richtiger Behandlung bevorsteht:

"...nun zweigt es immer und blüht so fort."

Ach ja!

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