Wieder einmal erschüttert ein NICHTS das Land. Nämlich unsere Frage, ob Seehofer zu Deutschland gehört. Die richtige Antwort: Ja und Nein. Ja klar! Ja: Seehofer ist Bayer. Bayern gehört zu Deutschland. Also gehört Seehofer zu Deutschland. Ja: Seehofer ist Heimatminister. Sowas gibt es nur in Deutschland. Somit gehört Seehofer auch dazu. Seehofer argumentiert schwarz-braun. Sowohl schwarze als auch braune Argumente haben in Deutschland eine lange historische Verankerung. Also gehört Seehofer zu Deutschland. Nein, wieso denn? Nein: Seehofer ist Innenminister der Regierung Merkel. Brauchen wir die Regierung Merkel? Nein. Nein: Seehofer will AfD-Wähler in die CSU zurückholen. Wollen wir AfD-Wähler in irgendeiner deutschen Partei? Nein. Nein: Deutschland ist das Land der Dichter und Denker. Seehofer ist nicht ganz dicht und redet gedankenlos daher. Sowas gehört nicht zu Deutschland. Was tun mit Seehofer? Wie gehen wir nun mit Seehofer um? Dafür gibt es ein von ihm selbst gern vorgeschlagenes Modell. Wir müssen genau hinschauen, meint er, und wenn einer (z.B. so ein Muslim) radikal ist, wird er ausgewiesen. Seehofer ist radikal. Also: Asyl-Antrag ablehnen mit nachfolgender sofortiger Ausweisung (z.B. nach Afghanistan).
Welch hübsche Idee !
Werden dann die AFD‘ler am Flughafen stehen und gegen seine Abschiebung demonstrieren ?
In der Tat – eine bestechende Frage! Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich sie einfach so als Leser*innenbrief als Kommenar zur entsprechenden Berichterstattungan unsere Tageszeitung schicke!?!
Ich schlage vor, dass Seehofer nicht ausgewiesen wird, sondern dass sämtliche Bundesbürger und – bürgerinnen, die sich durch ihn und seine Äußerungen gestört und bedroht fühlen, nach Bayern auswandern. Bayern ist ja nun Seehofer-frei. Eine andere Alternative wäre, Seehofer nicht nach Afghanistan, sondern nach Polen, Ungarn oder Tschechien auszuweisen. Besonders in Tschechien gibt es Schwoansbraten und Knödelkost, die ihm vertraut sein dürfte. Und garantiert so gut wie keinen Islam. Dritte Alternative: der gesamte Bundestag, inklusive der Abgeordneten muslimischer Herkunft, trägt ab sofort Dirndlkleider und Lederhosen. Frau Merkl mit ihrem Riesenbusen, den sie schon auf den Bayreuther Festspielen so dekorativ gezeigt hat, wird darin bestimmt sehr attraktiv aussehen. Das wird die AfD-Wähler gnädig stimmen und Seehofers Islamophobie beruhigen. Andererseits: werden sich die sächsischen AfD-Wähler nicht diskriminiert fühlen? Denn sind
Lederhosen sächsische Nationaltracht? Fragen über Fragen also. Wir stehen vor einer der schwierigsten Situationen in der deutschen Geschichte.