Ich wusste gar nicht, dass man in der SPD NICHTS liest, und dass NICHTS eine ganz wichtige Rolle gespielt hat, auf dem neuen Weg der Partei nach oben (also prozentual gesehen). Ich habe mich gefragt, warum das so ist, dass sie in Niedersachsen so erfolgreich wurde und fand schnell die Antwort: Weil... Weil..., äh... Na ist ja auch egal. Jedenfalls ist wieder Bewegung aufgekommen in der deutschen Politik. Martin Schulz verkündet jetzt mit neuer, wiederum ganz heftiger Zuversicherheit, dass er am Tag der Bundestagswahlen 2025 um 18 Uhr rufen wird, er sei Bundeskanzler. Ganz schnell wieder 5 cm nach links bewegt sich die tagesschau.de. Der Herr Steinmeier findet für seine nächste Rede noch bewegendere Worte als am Tag der deutschen Heimatfilme. Was sich aber vor allem und ganz unglaublich bewegt, das sind die Delegationen der drei - genauer: vier - Parteien auf dem Marsch in die "einzig denkbare" Koalition. Welche als "Jamaika" zu bezeichnen die Medien nicht müde werden, weil sie das so lustig und gleichzeitig so praktisch finden. Bis die neue Regierung zusammengerauft worden ist, kann ja noch ewig dauern, vielleicht bis zum 1. Advent oder dem 2. Weihnachtsfeiertag oder zu Pfingsten 2018. Was allerdings kein Mensch - außer mir - weiß, das ist das wirkliche und so fröhlich stimmende Resultat, nämlich: die Verhandlungen der erwähnten Delegationen werden trotz dem überaus herzlichen Beginn natürlich scheitern (woran ist ja egal, Gründe gibt es genug). Seehofer wird das mit etwa 17 mal Hecheln bedauern und die Schuld den Grünen geben; die reichen sie weiter an die FDP und von da landet sie bei der CDU, die sie dann nicht mehr weiterschieben kann, sondern schmerzgepeinigt bei sich selbst sucht. Und findet sie bei - Angela Merkel! Die Kanzlerin ist, ohne es zu merkeln (bzw. zuzugeben) bereits angeschlagen und begeht erneut den Fehler, in aller Heiterkeit zu tun, als ob nichts wäre. Das Unvorstellbare wird Realität: die Intrige unter Führung von Jens Spahn führt zur Abwahl der Kanzlerin, sie wird mit dem Trost verabschiedet, als Nachfolgerin von Steinmeier Bundespräsidentin zu werden (nach dessen zweiter Amtszeit). Als die SPD das alles mitkriegt, geht auch bei ihr das übliche solidarische und allein von Sachüberlegungen getragene Hauen und Stechen los. Die vielen Freunde und 3 oder 4 Freundinnen, die Martin Schulz sich mit seiner so erfolgreichen Arbeit gemacht hat, stimmen darin überein, dass er zwar Parteivorsitzender bleiben soll (Zustimmung 53,53 %), aber nicht mehr Kanzlerkandidat (101,8 %). Die nunmehr erneut aufgenommenen Koalitionsverhandlungen, jetzt zwischen CDU/CSU und SPD führen schon zu Halloween 2018 zu einem epochalen Ergebnis: ab nun gilt das "altrömische Prinzip" des Konsulats, d.h. es gibt fortan zwei Kanzler. Also einer von der Union (die schlägt Dobrindt vor) und einer von der SPD (sie nominiert Steinbrück; Nahles ging leider nicht, Konsul konnte ja auch keine Frau werden). Deshalb mein Kommentar: Wow! Mehr noch: Wow!Wow! Da wir - mental - gerade im alten Rom waren, passt es diesmal besonders gut: _________________________________________ Ceterum censeo Machismum esse delendum. (frei nach Cato dem Älteren) Auf gut deutsch: Ich denke übrigens, dass der Machismus endlich zerstört werden muss.