Farbiger Abgleich

Eine so farbige Regierung hatten wir noch nie. Eine Ampel! Und was für eine! Seit Wochen steht sie bleibend auf gelb. Manchmal schaltet sich ein bisschen rot dazu. Rot? Nun ja, so ein blasses Hellrot, dass es auch fast wie gelb aussieht. Und grün? Blinkt öfter mal wie ein Richtungsänderungsanzeiger. Also keine längere Phase. Keine freie Phase wie es grün eigentlich verspricht. Vor den Wahlen.

Überhaupt: was ist denn grün, in diesen unseren Zeiten? Wikipedia gibt uns wie immer die Antwort: „Grün ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, bei der fast nur Wellenlängen zwischen 520 und 565 nm vorkommen.“ So würde das auch Habeck beschreiben, wenn ihn jemand fragen würde, was an den Grünen heute noch grün ist.

Auch andere Farben sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Auch sie sind ein Opfer der Olafianischen Zeitenwende. Rot sind jetzt also also z.B. 100 Milliarden für’s deutsche Militär. Das reicht noch nicht mal, vermutlich. Dann schaltet die Ampel wieder auf gelb und der alles bestimmende gelbe Ampelmann Lindner kommt auf einen weiteren Haushaltstrick, wie man mit Milliarden um sich schmeißen und trotzdem an der schwarzen Null festhalten kann. Er wird das nötige Geld beschaffen, indem er die ohnehin zu hoch bemessenen Zuschüsse für bedürftige Kinder in Höhe von 20 € pro Monat um die Hälfte kürzt. Dann müssen Bundestag und Bundesrat sich erneut mit dem „Gesetz zur Regelung eines Sofortzuschlages für Kinder und einer Einmalzahlung an erwachsene Leistungsberechtigte der sozialen Mindestsicherungssysteme aus Anlass der Covid-19-Pandemie“ befassen. Und ihm zur Geltung verhelfen. Kein Problem, sie haben ja auch dem Gesetz in seiner jetzigen Fassung zugestimmt.

Die Union der Christen hat nicht zugestimmt. Also die Schwarzen. Ist die Farbe schwarz wirklich „… diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann“? Das ist noch nicht endgültig geklärt. Unter die Definition fallen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (Achtung: Juristen am Werk!) „Des Geyers schwarzer Haufen“, der „Schwarzwald“, „schwarz“-braun ist die Haselnuss, die „Schwarzarbeit“, „schwarze Kassen“, die „schwarze Null“ und die „Schwarzhemden“. Dass „BlackRock“, der größte Vermögensverwalter der Welt und sein zeitweise Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Merz dazu gehören, ist bereits geklärt. Als Unterfall von… naja, ist doch klar. Und Friedrich Merz hat durch seinen Wechsel als Parteivorsitzender der CDU auch keinen Farbwechsel vornehmen müssen.

Ich werde die politischen Farbentwicklungen weiter mit  viel Vergnügen und häufigem Abscheu verfolgen. Auch die jeweils neuen Pirouetten der Zeitenwendehälse.

NICHTS macht mir angesichts der Covid-Ukraine-Krieg-Medienirrungen-Sanktionenerfolglosigkeit-Gas und Strom-Engpässe-Inflationssteigerung-Scherezwischenarmundreichsichständigweiteröffnende Gegenwart überhaupt noch Spaß. Allenfalls noch Olaf Scholz beim Reden. Und sein Blick in die Zukunft.