NICHTS gegen Trump

Ich habe NICHTS gegen Trump. Das ist wenig, ich weiß. Aber haben denn die anderen mehr, die sich derzeit an Trump abarbeiten? In Deutschland vorwiegend mit A: er ist ein A...loch, sie fühlen sich verA...t, er geht ihnen am A... vorbei, er kann sie mal am A... (literarisch Versierte sagen "im" A.... Goethe!). Ach übrigens, Donald, falls du das hier lesen solltest (du kannst doch lesen, oder?), eine kleine Information: wir Deutschen werden meist von hinten ordinär, ihr da drüben von vorne, bei euch würde man also zu dir sagen: f... off, f... yourself oder auch nur mehrfach f... - f...

Aber zurück zu den Abarbeitern an Trump, in der Welt, in Europa, in Deutschland. Trump treibt jeden Tag ein anderes Rind durch die Stadt, schreibt ein junger Journalist. Hat irgendwas nicht richtig mitgekriegt in der Schule. Naja, unsere Schulen... Die italienische Zeitung La Repubblica verkündet auf ihrer Titelseite am 6. Februar in großer Schrift als Aufmacher: ...io come Trump (ich bin wie Trump) hat sie gesagt, die Marine Le Pen. In der Sendung Hart aber fair (ARD) ist die Rede von einem Psychopathen. Der SPIEGEL druckt auf seinem Titelblatt Trump mit einem blutigen Messer in der einen Hand, den abgehackten Kopf der Freiheitsstatue von New York in der anderen. Aber es gibt auch andere Varianten: Seehofer hat Verständnis für Trump. Gabriel, der peinliche Plötzlichaußenminister, hat Verständnis. Des lieben Friedens wegen: Ap"peace"mentpolitik, um den Wilden da drüben friedlich zu stimmen. Chamberlain lässt grüßen. Auch deutsche Medien werden ängstlich, sie wollen zeigen, dass es das andere Amerika, das tolle, schon auch noch gibt: die Super-ARD-tagesschau.de macht am letzten Montag auf mit Superbildern und Superberichten über das Weltereignis Super-Bowl. T-Online berichtet augenzwinkernd von einem Mann, der nach Hause kommt und seine Frau im Bett vorfindet, mit einem Priester; der dann hastig davonrennt, splitterfasernackt. Total lustig, oder? Na also! Geht doch! Warum immer nur Trump?  
Aber nein: Hunderte von Publizistinnen, Philosophinnen, Moderatorinnen, Kabarettistinnen, Politikerinnen, allesamt Expertinnen (ebenso wie ihre noch zahlreicheren Exemplare in der männlichen Form), alle schreiben sie über Trump, reden, spotten, schreien, lachen, könnten nur noch kotzen, schütteln die Köpfe, hätten nie gedacht, raunen, flüstern, glauben es einfach immer noch nicht, fordern unbedingt und nachdrücklich und sofort - ja, was eigentlich?

In diesem ganzen Wörtertsunami noch immer keine brauchbare Antwort auf die Frage, wie man mit Trump nun verfahren soll. Am besten natürlich wäre, ihn aus dem Weißen Haus zu entfernen. Dafür gibt es bekanntlich zwei mögliche Methoden. Die eine ist das impeachment, die Amtsenthebung, in der US-Verfassung vorgesehen. Ist verdammt kompliziert. Bisher wurde noch kein einziger Präsident der USA auf diese Art aus dem Amt entfernt. Auch Nixon und Clinton nicht, gegen die das Verfahren immerhin schon mal eingeleitet worden war.

Die zweite Methode ist um vieles einfacher und auch viel amerikanischer. Der Colt, richtig! Trump würde das sicherlich verstehen und billigen. Wenn er nach Durchführung dieser Maßnahme nicht außerstande wäre, noch irgendetwas zu verstehen oder zu billigen. Um das klar zu sagen: ich lehne diese Methode ab. Ich kann ja nicht einmal einer Schmeißfliege etwas zu Leide tun. Beides keine Fake-News übrigens!

Fazit: auch ich habe mir, wie die ganze Welt, den Kopf zermartert darüber, welches Verfahren  in dieser verfahrenen Situation angemessen und Erfolg versprechend wäre. Ich habe keine andere Antwort gefunden als:

Ich habe NICHTS gegen Trump. Aber immerhin das. Was ich mir wünsche: dass auf ein ähnliches Interesse und notwendige Kritik stoßen würde, was sonst noch und ohne Trump überall auf der Welt passiert. Und was mindestens ebenso schlimm ist wie das, was der gestörte Störer in Washington so alles anrichtet.

Also: mehr als genug für NICHTS und wieder NICHTS.

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