Unzufriedenstellend

Wenn die Bevölkerung eines Landes einen Mann wählt, wegen seiner Wahlversprechen, und dieser Mann hält sie dann, diese Versprechen - was ist das?
Wenn die Mehrheit der Wähler - und der Wählerinnen - einem dummdreisten Macho zujubelt? Einem Rassisten, einem grenzdebilen, ungezogenen Pöbler?
Wenn alle Anstrengungen der Andersdenkenden in diesem Land, der Malerinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen, Philosophinnen (die entsprechenden Männer sind natürlich wie immer mitgemeint), wenn all deren Kritik, deren Gegenargumente, deren Versuche, zu verhindern, was unabwendbar droht, wenn all das nichts, oder zumindest nicht genug - ausrichten? Wenn die Katastrophe absehbar ist, und dann auch eintritt? Wenn nicht nur die Bevölkerung dieses Landes die Folgen erleiden muss, sondern auch die in vielen anderen Ländern? Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? 

Moment, Moment! Also zuerst mal: nicht übertreiben, ja? Kölsch trinken und kölsch denken: et hätt noch emmer joot jejange. Schaut doch mal, wie prächtig es uns geht, uns Deutschen im Jahr 2017; nachdem wir zwei Weltkriege angezettelt und verlosen haben!

Ach ja, damals...! Heute ist alles ganz anders. Wir haben eine voll funktionierende Demokratie. Marktkonform natürlich, das kann ich nicht oft genug betonen. Was soll schon passieren. Schön, nun hat dieser Trump, nach allem, was er sonst noch so geliefert hat, den Ausstieg der USA aus dem Klimaschutz-Abkommen von Paris verkündet. Bitte? Ja, ja, schon richtig: schön ist das überhaupt nicht. Aber unsere Politiker wissen schon, wie sie darauf reagieren müssen.

     

Angela Merkel hat bereits mit schonungsloser Kritik angefangen, schon nach dem G7-Fiasko in Taormina neulich; das war, so sagte sie, "unzufriedenstellend". Das lässt so einiges erwarten, für die Bundestagswahl im Herbst. Da werden alle Parteien entsprechende Beschreibungen finden. Die SPD: "gerechtigkeitsunschaffend". Bündnis90/DIE GRÜNEN: "total ungrün". Die LINKE: "unsozialverträglich". Die AfD, natürlich: "undeutsch". Nur die FDP, ausgewogendst liberal wie einst und neuerdings wieder: "vorschnellverurteilend, nachdenkenswert." Und weiter...
Sorry. Mir bleibt die Satire im Keyboard stecken.


Urlaubsreif? Warum nicht hier!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert