NICHTS macht Hoffnung

Ein gutes Neues Jahr 2021 wünsche ich allen, die NICHTS lesen, und mir selber auch. Die Hälfte ist schon rum. Vom Januar, nicht vom Jahr. Leider.

Es könnte ja alles so schön sein…

Wenn jetzt nämlich schon Anfang Juli wäre, ginge es uns besser. Dann wären wahrscheinlich schon 11 % der Deutschen gegen Covid19 verimpft. Weil die inzwischen 17 verschiedenen Impfstoffe eine fröhliches, erstaunliches Tempo der Behandlung mit einem derselben erzwungen haben. Und weil deshalb die Groko, trotz allem aktuellen Wahlkampfgetöse noch nicht ganz zerbröselt, aus fürsorglicher Hilflosigkeit für das deutsche Volk den totaltotalen Lockdown gelockert hat. Wir dürfen jetzt drei Freunde verschiedenen Geschlechts (zusammen mit einem nicht mehr als 4 Jahre und 7 Monate alten Kind) von 13.00 bis 17.15 Uhr in einem Tannenwald treffen. Wenn dieser nicht mehr als 14,7 km von unserem Wohnort entfernt ist. Und wenn wir außerdem durch eine stets mitzuführende quasi eidesstattliche Selbstbestätigung (Vorbild: Italien) nachweisen können, dass unsere eigenen Kinder, jedes, an einem eigenen PC mit Windows 10 und ohne Twitter die Hausaufgaben machen. Die Anschaffung dieser Rechner hat auch den weiteren Abschwung der deutschen Wirtschaft entscheidend gebremst. Vor allem durch die enorme Steigerung der Importe. Aus China.

Wie man sieht: es geht uns gut!

Auf Grund dieser erfreulichen Entwicklungen, die auch der seit kurzem neue Vorsitzende der CDU Fritze Merz (der bisherige, seit Januar, hat entnervt aufgegeben) – die also der Merz zu seinem Leidwesen nicht zumindest abmildern konnte, geht es uns also richtig besser als es sein unbedingt müsste. Wir können sogar wieder, mit unseren aktualisierten Impfpässen, Urlaub machen. In einem der drei Nichtrisiko-Gebiete Maurizius, Island und Württemberg-Hohenzollern. Bis zu 14 Tagen. Die 15 Tage Pflicht-Quarantäne nach der Rückkehr gelten zur Hälfte als unbezahlter Posturlaub. Das hat Wirtschaftsminister Altmaier durchgesetzt. Um BMW zu retten.

In diesem ausreichenden und schönen Jahresurlaub, in der Sonne und am Strand (in Württemberg-Hohenzollern am Bodensee) haben wir dann auch Zeit und Muße, über das unvermeidliche Herannahen der nächsten Pandemie nachzudenken. Es ist bis dato zum Glück noch nur eine Epidemie: der Trumpismus. In dem Land, wo er ausbrach, den USA, ist er schon weit entwickelt. Auf den überraschenden Tod von Joe Biden folgte bekanntlich Kamala Harris nach. Sie wurde drei Monate später von einem Politschamanen ermordet. Weil sie auf einem Sommercamp der Demokraten in Ohio irgendwas von einer Constitution geschwafelt hatte.

Andere Teile der übrigen Welt hat der Trumpismus längst infiziert, befördert durch solche unwiderstehlichen Führungsfiguren wie Bolsonaro, Erdogan, Orban, Salvini, Le Pen, Höcke oder Beatrix von Storch. Versuche, den Trumpismus einzudämmen, z.B. durch die Verimpfung von Mitteln in kleinen Dosen (natürlich nicht aus Blech, Mann!) wie Demokratie-1776 oder Verfassung-1948.2 blieben erfolglos. Vor allem wegen der tsunami-artigen Verbreitung der (sogenannten) sozialen Medien. Welche u.a. die so beschimpften „Mainstream-Medien“ zunehmend und entscheidend schwächten.

Leben im Hier und Jetzt

Ja, ja, so wird das alles sein, nach dem halben 2021. Wir haben aber, wie gesagt, erst Mitte Januar. Da sind andere Dinge zentral und spannend.

Ob Biden wirklich inauguriert wird nächste Woche, am 20. Januar. Oder ob es den nicht grundlos befürchteten Aufstand gibt, angeführt von von hochbewaffneten Milizen und sonstigem Mob.

Oder wer CDU-Chef wird, morgen, bei dem virtuellen Parteitag. Ich will ja nicht hoffen… obwohl die Hoffnung zuletzt stirbt… na egal.

Oder ob die italienische Regierung Conte wirklich endgültig zerbricht, am kommenden Dienstag, bei der entscheidenden Abstimmung. Oder ob der 1%-Mann Renzi es doch schafft, seinen unbegreiflichen Supersoloegoismus durchzusetzen.

Ob Spanien jemals wieder dem Polarkreis entrinnt oder, dem Klimawandel vorauseilend, ein weiteres Grönland wird. Grön-land, nicht Grünland. Das sind alles doch alles auch ganz nette Erwartungen, oder nicht?

Also, bis danach: erst mal ein frohes Wochenende. Und eine ebenso gesegnete nächste Woche. Und dann – na, warten wir’s ab!