Ein Brief an Putin

Von ungewöhnlich gut unterrichteten Greisen wurde uns dieses Schriftstück hier zugespielt. Wir spielen es gerne weiter zu. Wir lehnen jede Verantwortung ab. Wir haben NICHTS mit dem Inhalt zu tun.

Mein liebstes Putinele –

endlich komm ich dazu, dir zu schreiben. Die ganzen letzten Monate war ich immer aufs Neue überrascht, durch deine klugen, abwägenden Ideen, die ich dann immer erst verarbeiten musste. Ich weiß, du hast inzwischen außer dem Gerhard Schröder keine Freunde mehr in der Welt und in Deutschland – naja gut, sind es vielleicht noch sechs, sieben weitere Putinversteher – ja, und einer von denen bin ich. Ich verstehe dich ja nur zu gut!

Du hast dich doch schon nach dem todtraurigen Zusammenbruch des real expandierenden Dingsbums ganz schnell und mit ganzer deiner real existierenden Chuzpe (ich finde das positiv!!) auf die neue Weltlage eingestellt. Nicht viel mehr als 15 Jahre hast du gebraucht, um dich erfolgreich hochzuschaffen auf Augenhöhe der Figuren, die in dem ideal funktionierenden Kapitalismus dominieren wie z.B. Jeff Bezos oder Elon Musk. Du hast pausenlos gearbeitet, hart und unermüdlich und ohne Pause, von frühmorgens bis tief in die Nacht, so wie alle Milliardäre das machen. Du redest nicht gern übers Geld, wenn es um deines geht, auch das verstehe ich gut. Aber nach vorsichtigen Schätzungen sind das so um die 70 Milliarden US-Dollar. Gratuliere! (Und danke nochmal: du hast meinem Neffen, als er in Konkurs ging und ich dich um eine kleine Hilfe bat, 180 € geschickt, einfach so, ohne dass er sie zurückzahlen musste!) Sowas will aber keiner wissen von denen, die ewig bloß auf dir rumhacken. Die werfen dir dauernd irgendwas vor, z.B. dass du deine Yacht schnell noch nach Russland hast bringen lassen aus dem Hamburger Hafen. Mein Gott, welcher normale deutsche Bürger würde 80 Millionen einfach so beschlagnahmen lassen!! Echt geschickt, Wladimirili!

Und jetzt dieses Theater um den Ukraine-Krieg. Wegen der etwa 33.000 Nazis bzw. Rechtsextremisten in Deutschland machen sie hier ein Gewese sondergleichen. Wenn du aber ein ganzes Land voller Nazis von denselben befreien willst, beschimpfen sie dich unflätig. Die sollen uns doch mal sagen, wie man das anders hinkriegen will als einfach alle zu erschießen? Dass dabei auch ein paar russische Soldaten draufgehen, war dir schon klar, aber es hat eben alles seinen Preis und es waren ja bloß 598. Heißt es. Ganz anders in der Ukraine. Als ich dich vor drei Tagen mal wieder angerufen habe, hast du gerade (zusammen mit deinem Gerhard?) vorm Fernseher gesessen und ARD und ZDF eingeschaltet gehabt, und du hast laut gelacht über die Bilder von Leichen, Trümmern und weinenden Müttern mit ihren kleinen Kindern; weil das ja alles Aufnahmen aus irgendwelchen alten Kriegsfilmen von Hollywood sind. Hast du gesagt. Und als deine Generale das erfahren haben, haben das gehorsam bestätigt. Befehl ist Befehl.

Gut, irgendwann muss das schon mal aufhören mit dem Krie … äh, der Spezialoperation. Du hast doch sicher eine weitere Spezial-Idee? Oder? Du hast doch immer eine Idee. Du denkst echt geschichtlich, also mittelalterlich. Und du wünschst dir nichts sehnlicher – hast du mir vor ein paar Jahren bei einem tollen Glas Wein in deiner tollen Villa in Biarritz geflüstert – als einzugehen. In die Geschichtsbücher. Als der GRÖRAZ, der Größte Russe aller Zeiten. Als ich auf deine lichten 170 Körperzentimeter ansprach, als Scherz, hast du mich mit deinem Eishockeyschläger halb tot geschlagen. Verziehen! Ich hätte dich auch gern gefragt, ob es stimmt, dass deine Potenz seit 24 Jahren erschlafft ist – das Bild hier ist natürlich aus dem Zusammenhang gerissen! – und du deshalb nur noch Pornos anschauen kannst; aber ich wollte mich nicht in Lebensgefahr bringen und die junge Frau, die mir das unter dem Siegel der Verschwiegenheit aus eigener Erfahrung berichtet hat, auch nicht. Sie ist jetzt im Westen, mit einer anderen Identität. Einfach feige, finde ich.

Apropos Westen. Das ist doch echt gemein, dass die Länder sich jetzt plötzlich als die ziemlich besten Freunde darstellen, von den USA bis Europa und wo sonst überall. Ich weiß, du hoffst im Stillen darauf, dass die – und wenn auch nur aus Versehen – mal irgendwo in deinem mehr als tausendjährigen Reich was Militärisches anstellen. Vielleicht organisierst du das auch? Du weißt doch, wie man sowas macht. Dann aber hallo hallo dalli dalli balla balla! Du, sag mal, auf wen willst du denn zuerst eine Atombombe schmeißen? Bitte? Gut, das willst du nicht rauslassen, ist mir als Putinversteher schon klar. Die werden sich wundern, wenn es dann einen Weltkrieg gibt. Ich sag da immer – als kleinen Scherz – „aller guten Dinge sind drei“… Kein bisschen Leid tun mir dabei allerdings die ganzen Oligarchen (was hältst du davon, wenn ich sie als Olgarschlöcher bezeichne?).

Die gehen dann dummerweise auch drauf. Der Begriff „Märzgefallene“ kriegt dadurch eine ganz neue Bedeutung. Hahaha!.

So viel erst mal für den Augenblick. Ach, eines noch: hast du mitbekommen, dass da im Internet Bilder von dir existieren, die dich auf einem Pferd zeigen, und auch noch ohne deinen Büstenhalter? Finde ich unmöglich. Natürlich alles Fake-Fotos. Mach was dagegen!!

Druschbali, druschbala, liebes Putinchen!

Auf ewig dein (Unterschrift unleserlich)

Zapfenstreich

Endlich mal wieder! Ich hatte schon Entzugserscheinungen. Mehr als 2 Jahre ist es her, dass ich nach dem unverwüstlichen Ritual dürsten musste. 2019, da ergoss sich das atemberaubende Zeremoniell über Ursula von der Leyen. Seither Pustekuchen. Und ich hänge doch als guter Deutscher mit Körper und Seele daran! Aber hallo! 

Gestern war es endlich wieder soweit. Schon vorher, bei der Ankündigung, dass das Ereignis wirklich wSoldaten beim Zapfenstreichieder mal kommt, wurden meine Augen feucht.


Diese Soldaten hier wollten nicht erkannt werden, weiß der Geier warum. Deswegen kann ich sie leider nur von hinten zeigen. Ist aber auch eindrucksvoll.

Verdient hatten sich die allerhöchste Ehrung„die die deutschen Streitkräfte einer Zivilperson zuteilwerden lassen können“(1), dieses Mal die deutschen Streitkräfte selbst. Mit ihrem Auftrag, den ihnen das deutsche Parlament gegeben hatte. Und die Soldatinnen und Soldaten haben ja mission accomplished! Das hat auch gestern der Bundespräsident bestätigt. Militärisch sei der Einsatz ein Erfolg gewesen. (Auch mit 59 Toten). Unter den deutschen Streitkräften. Den Afghanen ne richtige Demokratie beizubringen, sei weniger gelungen, leider, fügte er dann mit seinem Blick voller tiefer Trauer in den Himmel hinzu.

Nicht nur die ARD fand die Veranstaltung so Spitze, dass sie mit einem ausführlichen Bericht darüber aufmachte. Auch das ZDF mit  seinem HeuteJournal ließ es sich nicht nehmen, die aktuelle Form des einstmaligen eher ernüchternden Zeremoniells(2) in seinem ersten Beitrag zu würdigen. Da soll noch einer sagen, wir Deutschen hätten kein Geschichtsbewusstsein! Immer noch wird ja "als Gebet" der Choral gespielt: „Ich bete an die Liebe der Macht“. Bitte? Oh, vielmals Entschuldigung, der Schlager heißt in Wirklichkeit „Ich bete an die Macht der Liebe“.

Und worauf ich sehnlichst gewartet hatte, kam denn dann auch. Die würdigen, zu Herzen gehen sollenden Worte. Der Bundespräsident fand in seiner Predigt die richtigen Mahnungen. Trotz des peinlichen Scheiterns von 20 Jahren sei es richtig, dass deutsche Soldaten auch weiterhin nicht nur in Deutschland herumschießen dürften, sondern überall, wo unser Land verteidigt werden muss, wie eben gerade am Hindukusch. Richtig: das hat einst der SPD(!)-Verteidigungsminister Peter Struck so formuliert. Aber es ist doch immer noch die reine Wahrheit!! Steinmeier sagte, dass „Rückzug von der Welt“ nicht unsere Antwort sein dürfe. „Wir müssen uns der Welt stellen so wie sie ist, und zugleich den Anspruch bewahren, sie nicht so zu lassen.“ Das sollte sich die Welt mal hinter die Ohren schreiben! Die wird sich noch wundern!

So manche Kritik abzukanzeln, die es an diesem bewegenden Abend leider auch gab  – nein, die Kanzlerin war nur sprachlos dabei - blieb der Verteidigungsministerin AKK vorbehalten. Wir würden, sagte sie mit der ihr immer so eigenen Melancholie in der Stimme, dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan nicht gerecht, wenn wir „pauschal und manche auch leichtfertig“ 20 Jahre Engagement als Desaster und Katastrophe abkanzeln.“ Schließlich konnten wir doch, das hatte der Bundespräsident auch noch gesagt, unsere Verbündeten nicht allein lassen bei dem Versuch, einfach mal zu kucken, ob die Terroristen des 11. September 2001 vielleicht doch in Afghanistan rumlungerten und ihnen dann zu zeigen, was eine Harke ist. Beziehungsweise eine Bazooka. 

Es waren natürlich nicht nur die wahren und mahnenden Worte derer, die diesen Streich der Zapfen zum Genuss werden ließen, jedenfalls für mich. Da waren auch noch diese wunderbaren Uniformen. Die Fackeln. Die erschütternden Gesten, die das Zeremoniell so unvergesslich machen, wie etwa die Abnahme des Helmes zum Gebet. Die ergreifende Militärmusik, besonders dieses Getrommele. Die Nationalhymne, so rührend wie bei einem Fußball-Länderspiel. Ach, es gäbe noch so viel Schönes zu sagen, zu diesem Streich...

Ich muss allerdings leider auch sagen, dass das ZDF da einen völlig unnötigen Missklang in seinen Bericht über die Feierstunde hineinzwingen zu müssen glaubte. Da wird ein gewisser Peter Hämmerle gezeigt, ein Afghanistan-Veteran. Dessen Bilanz: „Der ganze Einsatz is für'n Arsch. Ich bin Schwabe, ich sag das direkt.“ Und dass er dann auch noch jammern durfte, wie es ihm ergangen sei und auch jetzt noch gehe, das hätte man ja durchaus zeigen dürfen; aber doch frühestens in einer Sendung um 02:15 Uhr. Echt!

Aber demnächst, beim Abschied von Angela Merkel, hab ich wieder das Vergnügen, das ungestörte, hoffentlich. Mein bleibender Trost:

Dies war heut der Zapfenstreich
doch der nächste folgt sogleich.
  1. Die Zitate stammen aus der Zapfenstreichbeschreibung von Wikipedia.
  2. Wenn die Landsknechte zur festgesetzten Abendstunde in das Lager zurückkehren sollten, ging ein Offizier, begleitet von einem Pfeifer oder Trommler, durch die Gaststuben und schlug mit seinem Stock auf den Zapfen des Fasses. Danach durfte der Wirt keine Getränke mehr ausgeben und die Soldaten mussten in die Zelte. Diesen musikalischen Befehl nannten die Landsknechte „Zapfenstreich“. Wer sich ihm widersetzte, wurde hart bestraft. Der Begriff des Zapfenstreiches wurde erstmals 1596 erwähnt 
    
    

	

Befindlichkeiten (2)

Halloho! Guten Morgen!

Oh Gott – du schon wieder. Was gibt’s?

Ich bin nicht Gott. Ich wollte bloß fragen…

Wie es mir geht.

Genau. Wie geht es dir?

Gutt! Gutt!

Und?

Nix und. Einfach gutt! Gutt!

Du wirst immer italienischer. Wenn und wann immer du einen Italiener fragst, come stai, wie geht’s, immer bene, bene. Gutt, guuut! Auch wenn er sich gerade ein Bein gebrochen oder seine Frau ihn verlassen hat. Bene! Bene!

Meine Frau hat mich nicht verlassen. Und meine beiden Beine sind…

Ja. Jaa! Ist ja gut!

Na siehste. Hab ich gerade gesagt. Also dann…

Also dann tschüs meinst du? Es gibt also nichts zu reden? Wenn alles gutt gutt ist, gibt es nichts zu reden?

Doch doch, natürlich. Es gibt immer was zu reden.

Also?!

Also… naja, zum Beispiel… zum Beispiel – wie geht es dir eigentlich? Ist deine Frau noch bei dir?

Bitte? Na klar! Wie kommst du denn auf diese Idee?

Na, du hast kein gebrochenes Bein. Du wirkst ganz fröhlich.

Ja, schon… Nur: Mensch, was sagst du denn zu dem ganzen Scheiß in dieser Welt? Lässt dich das alles kalt? Erst mal dieses Covid-Chaos, besonders in Deutschland. Dann überall dieser Trend nach rechts – AfD, Salvini, Le Pen, Bolsonaro, und jetzt der Terror von diesem Lukaschenko? Alles egal für dich?

Nein, nein! Aber ich sehe auch den Biden, und was der so alles plant und zum Teil schon umgesetzt hat, nix mehr Trump. In Italien hat Salvini kaum noch was zu melden. Von der Le Pen hab ich schon ewig nichts mehr gehört oder gelesen oder gesehen. Die AfD reibt sich selber auf, mit ihren Flügelkämpfen. Und Covid ist so ziemlich am Ende,  die Inzidenz heute in ganz Deutschland bei 35,2.

Ja schon… Aber was sagst du zu diesen Geschichten, wie diese Abgeordneten der CSU sich hunderttausende verschafft haben, mit Masken-Deals? Und was gerade rausgekommen ist, dass die selbsternannten Impfzentren mit falschen Abrechnungen kräftig abgesahnt haben? So dass selbst der Laumann, Gesundheitsminister von NRW, von einer „absoluten Sauerei“ gesprochen hat? Überhaupt, dass die Reichen in der Corona-Krise immer reicher werden und die Armen immer ärmer? Was sagst du dazu?

Normaler Kapitalismus.

Oh Gott – ein Post-Marxist! Willst du echt die DDR zurück?

Oh Gott ein Neo-Liberaler mehr! Willst du den Merz als Innenminister, wenn der Laschet die Wahlen gewinnt?

Quatsch! Ich meine nur…

Ich auch, ich meine auch nur…

Und dann sagst du, es geht dir gutt, gutt??

Naja…

Naja, das hab ich wissen wollen. Das hab ich dich gefragt!

Ist ja gut, ist ja gut…

Gutt, gutt!? Egal. Guten Morgen! Und einen schönen Tag auch!

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Zum guten Schluss noch ein kleiner Dank an das ZDF. Bei diesem Foto hat es mir sehr geholfen. Ich würde heute noch rätseln, ob es der erste von links oder der erste von rechts auf dem Bild ist. Mit der originalen hilfreichen Bildunterschrift:

Der Journalist Roman Protassewitsch – hier zweiter von links auf einem Archivbild aus dem März 2017

 

Befindlichkeiten. Oder ein fiktives Auto-Interview

Wie es mir geht? Danke der Nachfrage, ganz gut eigentlich.

Wieso „eigentlich“?

Naja, so richtig gut… ich weiß nicht…

Also hast du doch wieder was zu meckern. Dabei kannst du doch von Glück reden, so wie es dir geht! Schau nur mal, wie es dem… naja dem, äh… Dings geht, dem…

Dem Laschet zum Beispiel?

Lass doch den Quatsch!

Nein, ich mein es ernst. Wenn ich mir vorstelle, das ist doch beschissen: erst knapp zum Vorsitzenden der CDU gewählt, dann der Zirkus mit der Kanzlerkandidatenkür, jetzt immer noch den Söder im Nacken und die Wahlen vor sich… Also mit dem Laschet verglichen geht es mir schon ganz gut. Nur…

Was „nur“?

Naja, wenn ich mir dann vorstelle, das der doch Kanzler wird, da geht’s mir gleich wieder gar nicht so gut.

Komm, hör auf! Du bist gesund, du hast… bitte? Weitgehend? Quatsch! Älter werden ist keine Krankheit! Was?? Nein, alt werden auch nicht! Da kannst du nichts machen!

Aber ich mach doch NICHTS!

Witzbold!

Nein, ernsthaft: das einzige, was ich noch mache, ist NICHTS. Früher…

Komm mir jetzt bloß nicht mit früher! Dass früher alles besser war oder so. Nichts war früher besser!

NICHTS gab es früher noch nicht, ich meine…

Hör doch auf mit diesen Sptzfindigkeiten! Hast du vergessen, was wir damals für Ängste hatten? Vor einem Atomkrieg? Und wie der Helmut Schmidt für die Stationierung der Pershing 2 war? Als Sozialdemokrat! Und der war Bundeskanzler!

Du meinst, das ist heute besser? Wo die SPD froh sein kann, wenn sie die 5%-Hürde schafft? Und dass dann dieser mitreißende Softie Olaf Scholz Kanzler wird, weil die Grünen…

Ausgeschlossen! Wer denkt denn sowas!

Er selber auf jeden Fall…

Und wenn! Kanzlerin wird die Baerbock, die…

…die mehr Härte gegenüber Moskau fordert, und dass man die Ukraine vielleicht in die NATO holen müsste…

…unterbrich mich nicht dauernd! Das wär doch toll, oder? Eine grüne Bundeskanzlerin! Eine Grüne! Eine Frau!

Mit ganz vielen richtig schwarzen Männer gegen sie, und die stärkste Opposition im Bundestag sind die Neobraunen.

Trotzdem! Da wird sich so manches ändern, sag ich dir!

So? Was denn zum Beispiel?

Naja, zum Beispiel… zum Beispiel, äh… zum Beispiel in der Klimapolitik. Da kommt zum Beispiel endlich die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen!

Hahaha, ich lach mich tot! Das wird die Automobilindustrie wieder mit Höchstgeschwindigkeit verhindern. Ich geb ja zu: mit der Annalena Baerbock wird es ein bisschen schwerer als mit der Angela Merkel. Der werden sie besonders nachtrauern, bei Mercedes, BMW, Audi, Porsche…

Mit dir kann man echt nicht mehr reden! Statt dass du dankbar bist, wie du leben kannst, da hast du mehr Glück als Verstand gehabt. Und du nölst herum, wenn ich dich frage, wie es dir geht! Ich sag dir was: dir geht es gut, richtig gut! Kapier das endlich! Und warum? Weil du…

Weil ich mehr Verstand gehabt habe als Glück. Zum Glück!

Idiot! Du hast echt nichts begriffen. Du willst einfach nichts begreifen!

Das stimmt. Deshalb mach ich ja auch NICHTS…

NICHTS ist normal

Wir haben den 26. April 2021. Montag. Ich sitze im Café, in meinem Stammcafé in Senigallia. So wie früher. Alles ganz normal. Nur dass ich jetzt die Maske abnehmen muss, ehe ich in diese leckere Brioche beißen kann, dieses Croissant auf italienisch, und den ersten Schluck Cappuccino dazu trinken.

Aber sonst ist alles ganz normal. Außer dass ich jetzt im Freien sitzen MUSS. Drinnen ist geschlossen. Trotzdem ein großer Fortschritt: bis gestern waren Cafés und Ristoranti ganz geschlossen. Seit Wochen, seit Monaten. Brioche und Cappuccino gab es zwar, aber im Pappbecher und draußen vor der Tür. Ging ja auch, irgendwie. Wenn es nicht gerade regnete. So wie jetzt: dunkle Wolken kommen vom Apennin her. Ich hoffe, es regnet nicht gleich. Dann müsste ich leider weg von hier.

Aber sonst ist alles ganz normal. Die Politik zum Beispiel auch. Das heißt hier in Italien… aber das zu erklären würde zu lange dauern. Nehmen wir Deutschland. 2021 ist wieder ein Jahr mit ganz vielen Wahlen. In Kommunen, in Ländern und im Bund. Ganz normal. Nur dass die CDU/CSU nicht mehr vorne liegt. Und keine Volkspartei mehr ist. 30 % der Wähler*innen sind nicht das Volk. Dabei hat die Union ihren Kanzlerkandidaten unter zwei gleich phantastischen Kandidaten auswählen müssen. Die waren, jeder auf seine Art, so gut, dass es wochenlang dauerte, ehe sich die beiden Parteien, ganz ruhig und entspannt, einmütig und einsichtig für den besten unter den beiden guten entscheiden konnten. Ganz normal. Nur: der nächste Kanzler kommt nicht selbstverständlich aus den Reihen der demokratischen Christen; die nächste Kanzlerin sowieso nicht. Das ist nicht normal, weder noch. Aber gut so, finde ich.

Kanzler wird auch von der SPD wahrscheinlich keiner. Kanzlerin schon gleich gar nicht. Das ist ganz normal, seit längerem schon. Angefangen hat es damit, dass der Gerhard Schröder ins Beraterteam von Putin gewechselt ist und auch dort seinen Mann steht. Seither ist die fortschrittliche Partei ihren mannhaften Weg konsequent fortmarschiert. Kleine Irrwege wurden schnell korrigiert. Andrea Nahles war zum Beispiel so einsichtig, dieser Entwicklung nicht lange im Weg herumzustehen. Der Erfolg gibt den sozialen Demokraten Recht, sie wissen: jetzt wird wieder ein richtiger Mann von ihnen Kanzler, Olaf Scholz. Vielleicht. Wenn in diesem Spiel nicht doch noch die Wirecard sticht. Oder die SPD nur auf 17,83 % kommt, bei den Wahlen in Herbst. Was ja doch immerhin ein bemerkenswerter Zuwachs wäre.

Aber sonst ist alles ganz normal. Außer dass auch die Grünen jetzt zum ersten Mal ins Kanzleramt streben. Mit Annalena Baerbock als Kandidatin. Ja aber wo sind wir denn?! Grün und Frau, das ist echt too much für Machos. Also für die große Mehrheit der wahlberechtigten Männer. Das werden sie der Annalena Baerbock schon noch zeigen. In den nächsten Monaten.

Überhaupt: ich finde, es reicht. Was übrigens keine neue Erkenntnis meinerseits ist. Sie ist heute genau ein Jahr alt. Am 26. April 2020 habe ich ein NICHTS veröffentlicht unter dem Titel „Es reicht“. Da war schon abzusehen, dass fortan unsere Normalität eine „neue Normalität“ sein würde. Und wie sie aussehen würde. Daran hat sich nicht viel geändert. Auch heute werden weiterhin die „Öffnungsdiskussionsorgien“ praktiziert, welche die Kanzlerin damals so empört haben, mit immer mehr Beteiligten und neuen Ideen. Von Wissenschaftler*innen, Ethiker*innen, Künstler*innen, Journalist*innen, Ärzt*innen, Philosoph*innen und vielen anderen *innen mehr. Und dazu von einer großen Zahl von Kreuz- und Querdenker*innen. Welche bekanntlich als einzige durchblicken und ganz genau wissen, dass diese Corona-Pandemie-Geschichte nur eine mehr oder weniger satanische Erfindung ist. Dass die Zahl unaufhörlich zunimmt der langsam, elend, schmerzhaft und einsam Verreckenden, können sie ja nicht wegquerdenken. Aber schließlich müssen alle mal sterben. Sagen sie.

Alles ganz normal. Neu normal. Auch dass ich jetzt, weil es hier draußen angefangen hat zu regnen, drinnen bezahle, als einziger noch verbliebener Gast inzwischen. Dass ich jetzt dann meine Maske aufsetze und mein Café verlasse. Das einzige, was nicht normal ist: dass es jetzt diese Verimpfung gibt. Mit ein paar Problemen, mit denen wir Deutschen ganz viele unserer Nachbarn in Europa zum Staunen bringen. Das hätten sie nie gedacht von uns. Am Ende der Verimpfung wird dann aber wieder alles ganz normal sein. Weil wir dann eine einzige große Herde sein werden. Wird uns versprochen.

Aber ich glaub das noch nicht. Es wird so manches neu normal sein, was es bisher noch nicht gab. Die Herde muss ja betreut werden. Das machen dann – so wie jetzt schon – die Produzenten der Dosen. Der Impfdosen. Und die Männer, die diese Geschäfte vermitteln. Das müssen nicht unbedingt alles Abgeordnete sein und nicht alles Christenunionisten. Aber die sind halt am nächsten dran an den Töpfen, aus denen sich Millionen Dosen Gewinn schöpfen lassen. Das ist dann neu normal. Na gut: nicht so ganz.

Eins jedoch nehme ich mir fest vor: NICHTS wird wieder ganz normal sein. Und bleiben.

Ungewöhnlich fröhliche Ostern!

Sie warten neugierig auf NICHTS, schon ziemlich lange? Ich grüble ergebnislos an NICHTS herum, schon sehr lange. Immer wenn ich denke, jetzt hab ich einen satirischen Vorschlag für unsere Ministerpräsident*innenkonferenz mit der Kanzlerin, was sie vielleicht auch noch machen könnten, um die Verwirrung und den Frust im Volk zu steigern – schon tauchen die drei von der Schwankstelle bei der Pressekonferenz auf und verkünden allen Ernstes genau das. Es ist zum… (bitte hier selber ausfüllen).

Aber dann, am Karsamstag, kommt ein Lichtlein her, von ganz von oben, direkt unterm Himmel: der Bundespräsident bringt die Erleuchtung. Wir sollen raufen. Wunderbar! Ich fühle mich zurückversetzt, weit weit zurück in meine ganz frühe, unschuldige Jugendzeit. Da durfte ich der Bewegung der Jugend angehören, der protestantischen Variante. Und durfte mitsingen, ganz viele schöne Lieder, nicht nur fromme, auch sonst lustige und sogar sehr aufmüpfige Lieder. Eines, das wir immer wieder besonders gern laut erschallen ließen, war „Wir sind des Geyers schwarzer Haufen“. Und ich hab mich besonders über die Zeile gefreut: „…und wollen mit Tyrannen raufen“. Wir Jungs – in meiner Gruppe waren wir zu acht – haben ja auch gerne gerauft. Das gehörte einfach dazu. Später dann, so im Alter von 20 an aufwärts, nicht mehr. Da setzte man sich gegebenenfalls zivil und verbal auseinander. Ich hab das schon manchmal bedauert, weil ich gerne mein Gegenüber zusammengerauft hätte.

Und jetzt, jetzt sagt mir der Bundespräsident – der Bundespräsident, nicht ein x-beliebiger eifersüchtiger 30jähriger! – wörtlich: „Raufen wir uns alle zusammen, liebe Landsleute! Holen wir raus, was in uns steckt.“ Ha! Da bin ich doch voll dabei! „All die Appelle zu Geduld und Vernunft und Disziplin werden stumpf in diesen zermürbenden Zeiten“. Wie wahr! Scharf, nicht stumpf, sind eben Ungeduld, Unvernunft und Disziplinlosigkeit. Nicht übertreiben, klar! Nicht einander totschlagen, mit Argumenten, einfach nur raufen. So wie richtige Jungs eben. Oder auch ich – da hole ich doch gern raus, was in mir steckt!

Übrigens, höchstvorsorglich sage ich es, wenn ich eben des Geyers schwarze Haufen zitiert habe und gerne auch mit so manchem unserer Regierungschefs raufen würde – damit sage ich nicht, dass es sich um Tyrannen handelt! Außerdem, das sagt der Bundespräsident auch, ist es nicht mein Job, mit denen „da oben“ zu raufen. Er spricht zu uns, völlig richtig: „So wie die Pandemie Ihnen viel abverlangt, dürfen Sie auch viel von der Politik verlangen. Ihre Erwartungen an die Regierenden ist klar: Rauft euch zusammen!“

Immerhin, da gibt es schon die richtigen Anfänge: wir sehen es doch ganz schön, wie die Regierenden sich raufen, und sind nicht nur die schwarzen Haufen. Jeden Abend in den Nachrichtensendungen. Und jeden Morgen in den Tageszeitungen.

Danke, Herr Bundespräsident Steinmeier! Fröhliche Ostern auch Ihnen!

Grandios! Einfach großartig!

Eigentlich wollte ich mit diesem NICHTS noch warten. Ende nächster Woche werde ich vermutlich einige Erfahrungen mehr haben. Von denen ich ein paar vielleicht mitteilen könnte, wenn ich wollte.

Aber dann kam dies hier:

BERLIN.  Hartz-IV-Empfänger erhalten wgen der Corona-Pandemie einen Zuschuss von 150 Euro, entschied nun der Bundestag.

Grandios, diese selbstlose Idee der Regierung von Anfang Februar, jetzt auch beschlossen vom ebenso fürsorglichen Bundestag. Toll, dachte ich. Da werden sich viele Länder der EU aber wundern. Sie werden staunen. Sie werden sich ärgern, dass sie nicht selber auf diese Idee kamen. „Die Einmalzahlung in Höhe von 150 Euro erhalten alle erwachsenen Personen, die im Monat Mai 2021 einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) haben“ (Zitat Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg). Und wer Nachwuchs hat, ist noch besser dran: pro Kind ebenfalls 150. Das wird vielleicht ein Mai, für all diese Menschen! Die zwei läppischen Monate kann man doch durchhalten, ne?

Nach der ersten freudigen Erregung überfiel mich aber das Nachdenken. Ist das nicht ein bisschen zu viel? Hätten nicht auch 103 € gereicht? Unsere Staatskasse ist doch schon sehr, sehr belastet mit diesen ganzen Unterstützungszahlungen, vor allem an die großen Unternehmen, damit sie die Wirtschaft wieder in Schwung bringen. Und ihren Chefs die Bonusse auszahlen können.

Aber nein, hab ich mir schnell gesagt, aber nein! Überleg mal, hab ich mir gesagt: was machen denn die ganzen Empfänger*innen mit dem 150er-Zaster? Na klar: sofort ausgeben. Wofür auch immer, vielleicht ein neuer PC (gebrauchte gibt’s schon ab 100 €!), vielleicht ein schicker Sommermantel, vielleicht auch nur ein schönes Essen im Lieblingsrestaurant – bitte? Achso, richtig, die Restaurants sind ja zu, auch im Mai vermutlich, infolge des bleibenden Lock-Down-Syndroms. Aber egal. Das alles kurbelt doch die deutsche Wirtschaft ganz jesesmäßig an. Schließlich leben in Deutschland im Jahr 2021 laut Statista 3.818.968 von Hartz IV. Das summiert sich.

Und wenn nicht? Wenn sich die eine oder der andere Arbeitslose sagt: ach nee, wer weiß, ich warte lieber, bis wieder alles normal wird. Und dann? Ja dann wird mit der Kohle das gleiche gemacht: sie wird verheizt, für all die schönen Dinge, die sich Hartz-IV-Empfänger*innen wünschen und damit leisten können, wenn sie die 150 Kröten aufgehoben haben. Und die deutsche Wirtschaft wird sowas von angekurbelt. Wie eine alte Nähmaschine.

Also: eine großartige Idee! So grandios, dass ich damit einfach nicht warten konnte, sie zu bejubeln. Und für das nächste NICHTS fällt mir schon noch was ein.

Titel? – Heute mal ohne. Geht auch.

Wie schnell so ein Monat vergeht. Fast so schnell wie die letzten 20 Jahre. Meine letzten 20 Jahre. Umgekehrt dauert manches endlos lang. Zum Beispiel bis Corona weg und die alte Normalität wieder da ist. Oder auch manches ewig lange Treffen der Kanzlerin mit den 16 Ministerpräsident*innen. Bei dem dann doch wieder nur die neue Normalität rauskommt.

Es ist eben alles relativ. Das weiß ich auch. Über hundert Jahre ist es her, dass Einstein seine Theorie veröffentlicht hat: Es hängt alles von der Beobachterperspektive ab. Ein Beispiel: von meiner Perspektive aus gesehen ist Friedrich Merz recht extrem rechts. Von seiner Perspektive aus ist er in der Mitte der CDU. Das wäre schlimm, wenn es so wäre.

Aber zurück zur Zeit. Das Schlimmste, was uns mit der Zeit passieren kann, ist, dass wir zu viel davon haben und zu wenig, was wir damit anfangen können. Bevor mir das passiert, schaue ich schnell bei Wikipedia nach und lerne, was Langeweile ist: das unwohle, unangenehme Gefühl, das durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird oder bei einer als monoton oder unterfordernd empfundenen Tätigkeit aufkommen kann.

Da hab ich ja Glück: dieses Jahr 2021 dürfte ziemlich kurzweilig werden. Nein, nicht allein wegen Covid-19. Ich rede von den Wahlen. Von den vielen Tages-Wahlen: Kreistage, Landtage, Bundestag. Das fängt an am 14. März (Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) und endet am 26. September (Berlin, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern). Und was bei Covid-19 die Inzidenzwerte sind und die Todesopferzahlen (notabene: das heißt immer „mit oder im Zusammenhang mit“), das sind bei den Wahlen die Meinungsumfragenbestandsaufnahmezahlen. Bitte? Richtig: da gibt es keine Todesopfer. Weder mit noch im Zusammenhang mit. Was die Politik betrifft, sind wir nicht so weit wie die USA, Stichwort Sturm auf das Kapitol, da gab es ja Tote. Bei uns nicht; noch nicht? Sorry, ich bin Optimist und meine: noch lange nicht. Trotz dem versuchten Sturm auf den Reichstag im letzten August. Einen Adolf Trump gibt es in Deutschland nicht. Bitte? Ja, ja, ich weiß: Hitler konnte nicht twittern. Aber gewählt wurde er auch.

Gespannt bin ich, wer neuer Bundeskanzler wird. Nein, hier gilt nicht die immer noch weit verbreitete „Mitgemeint“-Arroganz. Ins Kanzleramt marschiert in jedem Fall ein Mann. Kann ja sein, dass die Grünen sich noch die Entscheidung abquälen, dass nicht Robert Habeck, sondern seine Bundesvorsitzendenkollegin Annalena Baerbock kandidieren soll. Aber selbst wenn – die Grünen haben zurzeit eine schon länger andauernde Meinungsumfragenhochzeit; zu baden-württembergischen Zuständen aber reicht es diesmal im Bund noch nicht. Glaube ich. Leider.

Ebenso gespannt bin ich auch, ob bei den Wahlen im Herbst Olaf Scholz immer noch Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten ist. Oder ob vorher in diesem Wahlpoker die Wirecard sticht und Olaf-Immerheiter passen muss. Und ob die SPD dann die 5%-Hürde zu überspringen schafft. Wäre schön. Mir würde irgendwie irgendwas fehlen, wenn nicht. Gab doch immer was zu lachen. Was macht eigentlich Rudolf Scharping? Ist der noch in der Pool-Position?

Vieles hängt bei alledem dann doch auch wieder von Covid-19 ab. Wer schlussendlich das Überleben schafft. So eine Firma wie die Lufthansa, die mit der spärlichen mit der 9-Millionen – bitte? Na meinetwegen 9-Milliarden – Unterstützung durch den Bund ständig kurz vorm Bankrott steht. Oder ein arbeitsloser Staatsorchester-Geiger in Frankfurt mit 7.000 € für Oktober 2020, die er schon längst verbraucht hat und den weiteren üppigen 7.000 für November, die schon Ende März auf seinem Konto sein dürften. Ich meine: der Geiger kann ja auf der Zeil geigen, da kann er leicht sein Sümmchen für den Monat reinholen, in seinen alten Schlapphut. Das kann der Chef der Lufthansa, Carsten Spohr, nicht. Ich weiß nicht, ob der überhaupt geigen kann. Er will es aber lernen, lerne ich. Erste Fortschritte hat er schon gemacht. Er hat es weiteren 10.000 Mitarbeiter*innen gegeigt, dass sie demnächst auch auf der Zeil ihr Geld holen können.

Übrigens: ich kann von Glück sagen, dass es Corona nicht früher eingefallen ist, auch Deutschland zu überfallen. Etwa um 1968 rum. Da hätte ich wahrscheinlich überhaupt nirgends mehr hin- oder von einem Besuch etwa Italiens nicht mehr zurück nach Hause reisen dürfen. Damals war ich nicht nur nicht systemrelevant, sondern sogar systemkritisch. Und dass ich in vielem so negativ eingestellt war, hat das nur verschlimmert, damals. Heute ist negativ ja was ganz Positives.

Alles unheimlich kompliziert. Überhaupt unheimlich. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass ich möglichst bald sagen kann: wie schnell ist das doch vorübergegangen mit dieser Coronakatastrophe und jetzt gehöre ich nicht mehr zur Über-80-Risikogruppe. Jetzt habe ich die Chance, noch ein paar Jahre lang NICHTS zu machen. Oder sonst was systemrelevantes.